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Sonne tanken - Woher kommt der grüne Strom

Sonne und Wind sollen uns den Treibstoff für die Mobilität der Zukunft liefern, aber der Zubau stockt. Bei der Photovoltaik bräuchten wir zehn Mal so viel wie heute für die Erreichung der Klimaneutralität 2050. Bei der Windenergie müssten jedes Jahr schon bis 2030 zwischen 9-10 Gigawatt zugebaut werden. 2020 wurden im ersten Halbjahr (Gesamtjahresstatistik liegt noch nicht vor) 0,25 Gigawatt Offshore und 0,5 Gigawatt Onshore zugebaut. Also im Gesamtjahr wohl etwa ein Achtel der erforderlichen Menge.

Sonne tanken - Woher kommt der grüne Strom

Zur Einordnung: Die im Moment installierten 50 Gigawatt Photovoltaik lieferten 2020 etwa ein Zehntel der gesamten deutschen Stromerzeugung. In der macht Windenergie weitere knapp 30% aus, Biomasse noch mal knapp 10 Prozent, dazu noch ein bisschen Wasserkraft. So kommen die Erneuerbaren Energien insgesamt 2020 erstmals auf über 50 Prozent bei der Stromerzeugung in Deutschland. Das Problem: Das ist nur Strom. Wenn wir den kompletten Energieverbrauch in Deutschland anschauen, Verkehr, Industrie, usw., decken Erneurbare eben nur unter 15% des Bedarfs ab. Deutschland importiert momentan etwa 70 Prozent seinen Energiebedarfs in Form von Öl, Gas und Kohle.

Hans-Martin Henning, der Vorsitzende des Expertenrats für Klimafragen der Bundesregierung hat mit seinem Team errechnet, dass Deutschland in der Lage sein wird, seinen ansteigenden Bedarf an erneuerbaren Energien zu 70-80% aus einheimischer Produktion zu decken. Die Forscher des Fraunhofer Instituts um Henning kommen aber in ihrer jüngsten Studie zu den Chancen der Erreichung einer Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu einem klaren Schluss: "Heimisch erzeugte sowie importierte, auf Basis erneuerbaren Stroms hergestellte synthetische chemische Energieträger, sind ein wichtiger Teil zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele".

Disruptive Erfindungen sollen dabei helfen, diese Klimaziele zu erreichen. Dr. Stefan Reber hat eine davon gemacht. Der ehemalige Forscher des Fraunhofer Instituts hat mit seinem Start-Up Nexwafe eine Technologie entwickelt, die Wafer, den Hauptbestandteil von Solarzellen effizienter, umweltfreundlicher und billiger macht. 2022 will er damit in Serie gehen. Schon jetzt aber produzieren große Solarfelder etwa in Portugal Strom zu 1,5 Cent pro Kilowattstunde. In Deutschland liegen die Ausschreibungen bei 4-5 Cent. Reber glaubt, dass die Preise weiter fallen: auf unter 1 Cent pro Kilowattstunde in sonnenreichen Gebieten und auf 1-2 Cent in Deutschland.

Zur Einordnung: Im Moment kostet sie in Deutschland eine Kilowattstunde Strom etwa 31 Cent. Davon sind etwa 7 Cent der Strombeschaffungspreis, der Rest sind EEG-Umlage, Steuern, Netzkosten.

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